Nicole war pferdebegeistert, seit sie mit vier Jahren auf den Rücken des Altwürttembergers Fanny, dem Arbeitspferd ihres Grossonkels, gesetzt wurde. Fanny ist auf dem Bild links zu sehen, zusammen mit Nicoles Grosstante.
Für Nicole stand fest: sie will das Reiten erlernen. Und sie will ein eigenes Pferd, am liebsten einen Schimmel. Und so hat sie ab dem Zeitpunkt gespart. Langsam, ganz, ganz langsam begann sich ihr Spar-Nilpferd zu füllen. Aber es sollte noch einige Zeit vergehen, bis zumindest der erste Teil ihres Traums wahr wurde. Als Ersatz hat sie Pferdebücher gelesen – sie hatte alle Bücher von Blitz, dem schwarzen Hengst, aber auch ein paar Sachbücher.
Als Nicole neun Jahre alt war, war es so weit: sie hatte das Geld für eine 10er-Reitkarte zusammen. Und ist damit ins Nachbardorf geradelt und hat sich zu Reitstunden angemeldet. Und hat erst danach ihren Eltern davon erzählt.
Ihre Eltern waren vom neuen Hobby nicht sehr begeistert. Sie haben gleich klar gemacht, dass das Reiten von ihnen nicht unterstützt werden würde. Also hat sie weiter gespart, zu Geburtstagen und Weihnachten hat Nicole sich Geld gewünscht. Und Geld verdient, so bald sie alt genug war: Babysitten, Nachhilfestunden geben, als Service-Kraft jobben.
Irgendwann kam dann noch der Traum von einem eigenen Hof dazu. Eine Art Volontariat ergab sich auf der Kreis-Jungviehweide, deren damaliger Betreiber erfreulicherweise auch Pferde hatte.
So ganz nebenher gab es natürlich auch noch Schule, Abitur und so weiter. Nach dem Abitur wurde der Traum vom eigenen Pferd wahr. Nicole hat ihr Lieblingsschulpferd gekauft. Zum Schlachtpreis, da die Stute gesundheitliche Probleme hatte. Mit Ruhe und Weidegang wurde sie aber wieder gesund und erreichte das – für Pferde – stolze Alter von 31 Jahren.
Nach vielen Jahre Arbeit als IT-Consultant hat sich dann auch noch der Traum vom eigenen Hof erfüllt. Das Häxehüsli und seine tierischen Bewohner halten Nicole ganz schön auf Trab – aber sie ist glücklich damit.